Tokio - größte Stadt der Welt...

Veröffentlicht am 25. Juni 2023 um 10:59

... zumindest wenn man die gesamte Metropolregion betrachtet - dort leben nämlich 38,5 Millionen Menschen, im Zentrum von Tokio immerhin noch 9,6 Millionen. Es ist die Hauptstadt des Landes und der Sitz des Kaisers seit 1868 - davor war Kyoto die Hauptstadt und Tokyo hieß noch "Edo".

Es ist die erste Stadt, in der man als Tourist meist landet. Und es kann unglaublich überwältigend, abenteuerlich, verwirrend und verrückt sein. Zum Glück ist dies bereits meine zweite Japanreise - falls ihr das nicht wusstet, ich war 2019 schon mal 3 Wochen im Land unterwegs ;-) - und ich fühlte mich nicht gleich ganz so erschlagen von all den japanischen Schriftzeichen, blinkenden Lichtern und Menschenmassen. Außerdem beschäftige ich mich seit 4 Jahren mit meiner Rückkehr nach Japan und kam daher bestens vorbereitet am Flughafen mit meiner To-Do-Liste an. 

Das beinhaltete Folgendes: 

- ATM finden und Geld abheben - in Japan geht nämlich witzigerweise nix ohne Cash!!! 

- Meine "Mobal Sim Card" vom Schalter abholen - mobiles Internet ist ein super wichtiges Werkzeug bei der Reise durch Japan, wodurch vieles so viel einfacher wird. Ob nun Google Translator bei all den nichtssagenden Schriftzeichen, Google Maps zum Navigieren durch Tokio's riesiges Metrosystem oder Shinkansen-Netz oder Öffnungszeiten von Restaurants checken (die haben nämlich alle an unterschiedlichen Tagen der Woche geschlossen) ... Die Sim-Karte ordert man typischerweise online im Voraus oder alternativ einen mietbaren Wifi-Router und holt das Ganze dann am Flughafen ab.

- Suica-Card besorgen - Zugegeben habe ich das auf den Folgetag verschoben. Aber diese super praktische Karte kann man aufladen und in allen öffentlichen Bussen, Bahnen, Metros, Zügen etc. nur mit Auflegen nutzen - jeder in Japan hat das! Die sogenannten "IC-Cards" gibt es mit unterschiedlichen Namen in jeder Stadt, können außerdem auch in den zahlreichen Minimärkten (dazu komme ich noch später) und Verkaufsautomaten (dazu auch...) genutzt werden.

- Ein Ticket für den Keisei Skyaccess kaufen. Mein Ticket in die Innenstadt von Tokio. Denn der Narita Airport (einer der beiden internationalen Flughäfen Tokios) liegt gut 60 km außerdem der Innenstadt. Die Recherche, wie ich denn nun zu meinem Hostel gelange, war nicht ganz einfach, denn es gibt die verschiedensten Möglichkeiten des Transfers... und für was man sich entscheidet, hängt ganz vom Stadtteil ab, in den man möchte - das macht nämlich einen großen Unterschied, sonst fährt man noch eine Stunde mit der Metro nach Ankunft durch die Gegend - und von dem Budget, welches man ausgeben möchte. Ich hatte mich gut informiert und im Nu mein Ticket in der Hand.

Ich brauchte keine Stunde und saß dann glücklich und zufrieden und nach einem erneuten Nachtflug natürlich etwas müde im Zug nach Tokio. Von meiner Haltestelle aus war es nur ein kurzer Fußmarsch ins Hostel. Welches direkt neben dem Tokio Skytree und nur wenige Minuten vom Stadtteil Asakusa und meinem Lieblingstempel der Stadt entfernt lag. Den ich natürlich sogleich am Abend noch besuchte - der Senso-ji. Obwohl es massenweise Touristen sowie Einheimische hierher zieht, ist dies ein ganz besonderer Ort, an dem ich an meinen 3 Tagen in Tokio jeden Tag vorbeischaute. Tagsüber holt man sich am Besten eine kleine Leckerei von den zahlreichen Streetfood-Ständen drumherum - ob nun Mochis, Matcha-Eis oder kostenlosen grünen Tee ;-) - und setzt sich damit auf eine der Bänke und beobachtet das bunte Treiben. Man sieht Einheimische sowie Touristen in farbenfrohen Kimonos posieren, Schulklassen auf ihrem Tagesausflug, verrückte japanische Tierliebhaber mit ihren Liebsten auf der Schulter oder im Kinderwagen (siehe die Fotos :-P), Jung und Alt beim Omikuji ziehen (kleine Zettel mit Wahrsagungen) sowie natürlich Gläubige beim sich Waschen, Weihrauch einatmen, Münzen spenden, Verbeugen und Beten. Wie man sich in einem Tempel oder Schrein verhält, erzähle ich euch in einem anderen Beitrag.

Wenn man dagegen abends durch das rund um die Uhr geöffnete Tempelgelände spaziert, sieht man nur noch eine Handvoll von Menschen, das rot der Tempelgebäude erstrahlt im Licht und die Atmosphäre ist einfach magisch.

Es gibt viele Bräuche und Rituale in Tempeln und Schreinen in Japan. Ich werde euch nach und nach davon berichten... sonst wird der Blogbeitrag heute noch viel länger als eh schon. ;-)

"Omikuji" hatte ich erwähnt - das sind kleine Wahrsagungen auf Zetteln, davon gibt es in Senso-ji eine Menge. Man zahlt 100 Yen (so 70 Cent), dann schüttelt man eine Box mit kleinen Holzstäbchen mit Nummern darauf, zieht eins, schaut nach dem kleinen Fach mit der Nummer und nimmt den Zettel mit der Wahrsagung heraus. Es gibt alles von megagroßem Glück bis sagenhaftes Pech. Glück nimmt man mit nach Hause, Pech lässt man im Tempel zurück, indem man das Stück Papier faltet und an einen Ast bzw. einer kleinen Leine befestigt.

Was man ebenfalls überall sieht sind "Ema" - Holztafeln, auf die man seinen Wunsch schreibt und welche in Shinto Schreinen aufgehangen werden (häufig auch in Tempeln), bis sie in einem Ritual verbrannt werden und der Wunsch somit wahr wird. ;-) Sie sehen an allen Orten verschieden aus.

Ich liebe den Kontrast der Moderne und der alten Traditionen in Japan. Ist man gerade noch in einem großen Park mit zahlreichen Jahrhunderte alten Tempeln, so tritt man daneben auf die Straße und steht vor verglasten Hochhäusern und blinkenden Leuchtreklamen, während Hunderte von Menschen geschäftig an einem vorbeieilen. 

Und wo kann man am Besten die Menschenmassen in Tokio beobachten? Da fallen mir 2 Orte ein - Rush Hour in der Metro und die berühmte Kreuzung in Shibuya, die übrigens ihren eigenen Namen hat: Shibuya Scramble Square. Ihr wisst schon - die mit den Zebrastreifen in allen Richtungen, wo alles mit einmal grün wird und jeder kreuz und quer läuft. Zugegebenermaßen sind dort auch viele Touristen unterwegs. :-P Aber am späten Nachmittag und am Abend sind die Einheimischen auf dem Weg nach Hause und dann wird's dort tatsächlich richtig voll. Dann überqueren bis zu 2500 Menschen in jeder Ampelphase die Kreuzung. Am Besten beobachtet man das Treiben aus dem Fenster vom Starbucks direkt daneben, von einer (fast) kostenlosen Aussicht eines Kaufhauses von oben oder stürzt sich selbst direkt in die Menschenmenge. 

Das höchste Gebäude in Tokio ist der Skytree, mit 634 Metern der höchste Fernsehturm und insgesamt das dritthöchste Gebäude der Welt. Das letzte Mal hatten wir uns für die Aussichtsplattform des Tokyo Tower entschieden - ein weiteres Wahrzeichen der Stadt, ihr kennt es bestimmt - sieht aus wie der Eiffelturm nur in rot ;-) Diesmal entschied ich mich jedoch für den Skytree - vor allem, da er nur wenige Gehminuten von meinem Hostel entfernt war und ich daher als Erste gleich in der Früh nach oben konnte. Tagsüber kann man nämlich ganz schnell eine Stunde anstehen. Der Skytree ist schon ein beeindruckendes Gebäude. Die wahre Größe wird einem erst bewusst, wenn man darunter steht und nach oben blickt. Nachts ist er außerdem genial beleuchtet, wechselt seine Farbe und bei Regenwetter bleiben ganz mystisch die Wolken an ihm hängen.

Zum Tokyo Tower habe ich natürlich trotzdem einen kleinen Abstecher gemacht. Direkt daneben ist der Zojo-ji Tempel. Auf dem Gelände befinden sich Hunderte Jizo-Statuen - Beschützer von heranwachsenden aber auch verstorbenen Kindern sowie Sternenkindern. Jede von ihnen trägt eine kleine rote Mütze, um ihre Köpfe warm zu halten.

Ich reise aktuell in der Regenzeit durch Japan. Es ist zwar die ganze Zeit sommerlich warm (und super schwül...), aber es gibt auch Tage, da regnet es ununterbrochen. Und was macht man in einer Großstadt bei Daueregen? Als mietzenverrückte Jana natürlich ins Katzencafé gehen! ;-)

In Japan sind Katzencafés super beliebt und zahlreich in großen Städten vorhanden. Das liegt vor allem daran, dass in der Stadt die Wohnungen häufig winzig sind und sich nicht für Katzen eignen bzw. Haustiere nicht erlaubt sind. Da gehen Japaner eben in kleine Cafés und füttern und knuddeln dort die Katzen. Die können wohnlich bis ganz fancy aussehen, mit verschiedensten Rassekatzen oder nur Hauskatzen. Meins war richtig schick. 

Es gibt aber auch zahlreiche andere Tiercafés in Japan, natürlich Hunde, aber auch Eulen, Igel etc... Ob man Letztere unterstützen sollte, bleibt jedem selbst überlassen... Neben den "Tiercafés" gibts übrigens auch Themencafés wie "Maid Cafés", Robotercafés, Ninjacafés, Pokemoncafés... die Liste ist endlos lang. Vor allen die "Maid Cafés" sind total angesagt - man wird von Kellnerinnen verkleidet als Dienstmädchen bewirtet und bespaßt. Man findet die meisten davon im Stadtteil Akihabara, wo die Maids draußen auf der Straße stehen und Flyer verteilen und dich versuchen in ihr Café zu locken. Sehr gewöhnungsbedürftig, wenn ihr mich fragt... :-P

Ein weiteres Highlight - nicht nur bei Regen - welches man auf keinen Fall missen sollte ist das Digital Art Museum "TeamLab Planets" - mein absolutes Lieblingsmuseum, in welchem ich bereits damals mit meiner Freundin Stunden verbracht habe. Es ist absolut einzigartig und atemberaubend! Man läuft barfuß (da teils im Wasser) durch Räume, welche vollkommen verspiegelt sind und einem das Gefühl der endlosen Weite geben. Seht selbst:

Ich könnte noch stundenlang von Tokio schwärmen... und man kann ohne Probleme dort seinen ganzen Urlaub verbringen. Aber ich blieb letztendlich nur 3 Tage. Ein paar weitere Einblicke in diese kunterbunte Stadt gebe ich euch noch mit ein paar letzten Fotos, dann reisen wir weiter, denn es gibt noch viel zu entdecken in Japan!

Ich hoffe, ich habe jetzt allen Lust auf Mehr gemacht und ihr habt vielleicht schon Blut geleckt und wollt selbst mal nach Japan reisen. Ich habe noch viel zu erzählen, denn Japan ist atemberaubend schön und abwechslungsreich und an jeder Ecke einfach vollkommen anders, ungewohnt und aufregend. Also freut euch, denn ich bleibe 4 Wochen in Japan! :-)

Das nächste Update folgt bald - ich hänge nämlich etwas hinterher. :-P

Liebe Grüße und bis ganz bald, eure Jana

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