

Mount Rinjani war natürlich das Highlight meiner Zeit auf Lombok. Aber die Insel hat noch so viel mehr zu bieten. Gerade an den Berghängen des Vulkans erstreckt sich eine atemberaubende Landschaft mit zahlreichen versteckten Wasserfällen im Dschungel, Reisterrassen und kleinen Dörfern. Bereits in Senaru, dem Ausgangspunkt des Treks, hatte ich am Vortag nach Bezug meines Homestays noch Zeit nachmittags zu zwei der schönsten Wasserfälle der Insel zu wandern. Denn diese sind in Laufweite des Dorfes. :-)
Wenn man den Parkplatz am Zugang zum Wanderweg passiert, versuchen einem zahlreiche Einhemische weiszumachen, dass man einen Guide braucht, um zum Wasserfall zu gelangen. Zum Glück belese ich mich vorher immer und der Weg ist eindeutig und nun wirklich nicht schwer zu folgen. Ich lehnte also dankend ab... bezahlte meine knapp 1,50€ Eintritt und stieg die steilen Stufen ins Tal hinab. Nach wenigen Minuten erreicht man bereits den ersten Wasserfall - Sendang Gile. Dieser stürzt sich über zwei Terrassen aus 40m Höhe ins Tal. Ich sah einen mutigen Mann darunter "duschen" und er hatte echt zu tun sich auf den Beinen zu halten, so stark prasselt das Wasser auf einen drauf. Darauf verzichtete ich. :-P





Weiter ging es dann entlang Pfades für 30min durch den Dschungel, immer flussaufwärts. Ein paar Mal musste man die Schuhe ausziehen und das niedrige Flussbett durchqueren. Am Ende des Tals erreicht man dann den zweiten, noch spektakuläreren Wasserfall - Tiu Kelep. Von saftigem Grün umgeben stürzt er die Klippe herab in einen Pool, in dem man wunderbar baden kann. Ist aber echt kalt. ;-) Ich sag mal ich war zumindest hüfthoch im Wasser, denn für die Fotos wollte ich natürlich so nah wie möglich kommen. Wobei innerhalb 2s die Linse voller Wassertropfen ist, eine Herausforderung für die Fotografin. Hier waren ein paar mehr Leute, anfangs 3 indonesische Kerle, die meine Kamera sahen und gleich meine fotografischen Fähigkeiten in Anspruch nahmen. Wie gut, dass es heutzutage What's App gibt, da schickte ich den Jungs am Abend gleich die Fotos. :-P Da ich bestimmt eine Stunde blieb, gibt es auch Fotos ohne Menschen drauf. :-)








Ich liebe Wasserfälle und könnte wirklich zig davon besuchen. Nach einiger Recherche blieb es aber leider bei diesen zweien. Warum? Ich habe die Menschen auf Lombok als herzlich kennengelernt, aber nicht alle Touristen haben solch gute Erfahrungen gemacht. Leider gibt es an vielen Hotspots die sogenannte "Mafia von Lombok". Diese Männer versperren Touristen den Weg, zwingen einem einen Guide zu nehmen, der gar nicht nötig ist, verlangen dazu willkürlich hohe Beträge und werden teils aggressiv wenn man sich weigert. Ich habe von zerstochenen Reifen von Motorrädern gelesen sowie Diebstahl. Die Erfahrungsberichte von vor allem einem der bekanntesten Wasserfälle südlich des Vulkans hat mich am Ende dazu bewegt, diesen nicht zu besuchen, vor allem als Frau wollte ich mich nicht mehreren wütenden Männern entgegenstellen. Leider kann oder will die Regierung nichts dagegen machen... :-(
Zurück zu den schönen Seiten von Lombok. Vor meinem Trek entschied ich am Südhang des Vulkans einen Zwischenstopp einzulegen, bevor ich an die Südküste weiterfahren würde. Hier gibt es zahlreiche traditionelle Dörfer umgeben von traumhaften Reisterrassen. Ich fand ein wunderschönes Homestay in Tetebatu und quartierte mich für 2 Nächte dort ein. Ein traumhafter Ort sag ich euch, ich wäre so gerne noch länger geblieben, aber meine Unterkunft war leider nach mir bereits wieder gebucht...
Fuji und ihre Familie haben hier Heim am Rande des Dorfes etwas erhöht auf einem Hang, dahinter liegen die Reisterrassen, welche der Familie gehören. Dort haben sie vor gerade mal 3 Monaten eine Bambushütte gebaut, welche die Reisterrassen überblickt - bis jetzt die einzige Unterkunft auf ihrem Grundstück. Das Häuschen ist herrlich, vom Bett aus kann man Mount Rinjani (zumindest am Morgen, wenn er wolkenfrei ist) sehen und auf dem kleinen Balkon könnte ich den ganzen Tag verbringen. Ich konnte hier den Sonnenaufgang beobachten oder früh durch die Reisfelder mit meiner Kamera steifen, Yoga auf dem Balkon machen, Frühstücken mit Bergblick und den Naturgeräuschen lauschen. Fuji hat auch ein kleines Restaurant mit sehr leckerem Essen, in dem ich die 2 Tage aß. Ihre kleine 9-monatige Tochter verzückte alle Besucher und in ihren 1-jährigen Hund Tiko verliebte ich mich sofort. Viele Einheimische bieten hier eine kleine Wanderung durch die Reisfelder und in den nahegelegenen Affenwald an - so auch ihr Mann, der mich am Nachmittag herumführte, Tiko nahmen wir mit. :-) Der Affenwald ist keineswegs ein menschengemachter "Zoo" sondern tatsächlich einfach nur der Wald hinter dem Dorf, in dem neben den am häufigsten vorkommenden Makaken (die braunen Affen) auch schwarze Affen leben. Die Einheimischen wissen meist genau, wo sich die Affenfamilien aufhalten. Die Äffchen saßen hoch im Baum - für mein Teleobjektiv natürlich kein Problem - und ließen sich von uns Touristen oder Tiko, der wie wild durch den Dschungel darunter jagte, nicht stören. ;-) Wir sahen sogar ein Babyäffchen - die sind nämlich den ersten Monat ihres Lebens noch braun, bevor sie sich langsam schwarz färben. :-) Danach spazierten wir durch die Reisterrassen, an zwei kleinen Wasserfällchen vorbei zurück zum Homestay.

















Genug der Berge... nun geht es also weiter an die Südküste Lomboks nach Kuta. Das kleine Städtchen hat ein bisschen was von Bali's Städten von vor 15 Jahren, so wie ich sie anfangs noch kennengelernt habe. Ein Mischmasch aus Einheimischen und Touristen, Warungs und lokale Shops wechseln sich ab mit hippen Bars und hübschen Cafés, dazwischen ein paar Surfshops sowie zwei wunderschöne Yogastudios. Die meisten der Touristen kommen in den Süden zum Surfen - Kuta ist umgeben von zahlreichen Stränden mit perfekten Surfbedingungen. Jedoch erreicht man diese nur mit Scooter - mal wieder - oder teurem privatem Fahrer. Es gibt weder öffentliche Verkehrsmittel noch Grab oder Gojek. Da ich einfach nur entschleunigen und mich nach dem Trek erholen wollte, besuchte ich in den 4 Tagen im Süden tatsächlich nur einen der Strände - und zwar für eine Surfstunde. Im Surferparadies musste ich natürlich 1x Surfen ausprobieren - was echt Spaß macht! Ich hatte mit 18 Jahren in Australien mal eine Surfstunde und es seitdem nie mehr ausprobiert. Dennoch stand ich ca. 90% der Wellen. :-P Hab nun richtig Bock bekommen vielleicht mal eine Woche Surfcamp-Urlaub zu machen.
Baden ging ich ansonsten im Pool meiner kleinen Hotels. :-) Ich genoss zwei wohlverdiente Massagen nach meiner Wanderung. Und ging jeden Tag in eines der Yogastudios - ich probierte mal andere Yogastile aus als mein gewohntes Vinyasa wie Asthanga und Yin Yoga und genoss es zur Ruhe zu kommen und die Seele baumeln zu lassen. Vor allem das Ashtari auf dem Berg hatte das Yogashala mit dem traumhaftesten Blick überhaupt - mit Blick hinunter zu Küste, einem inspirierenden Yogalehrer aus Costa Rica und anschließendem kostenlosen Kombucha in ihrem Panorama-Café als Abschluss des Kurses.









Während meiner Zeit in Kuta plante ich die letzte Woche meiner Reise durch Indonesien. Mein Flug geht von Bali aus, deshalb entschied ich mich meine letzten 3 Tage nochmal in Ubud zu verbringen. Die traumhaften Strände von Nusa Penida, der Insel im Süden, gingen mir aber nicht aus dem Kopf und somit entschied ich mich auf dem Weg zum "Festland" von Bali noch einen Zwischenstopp auf der Insel einzulegen. Dazu gibt es dann einen extra Post. :-)
Liebste Grüße, eure Jana
PS: Ihr werdet wahrscheinlich erst in 2-3 Wochen von meinen letzten Abenteuern lesen, denn heute Abend geht mein Flug - wohin? Na gut, schon mal ein kleiner Spoiler: ich reise in Gruppe als Abschluss zwei Wochen durch die Mongolei. :-)
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